1. Was ist eine Wochenbettdepression?
Die Wochenbettdepression oder postpartale Depression, ist eine Form der Depression, die mit der Geburt eines Kindes im Zusammenhang steht. Die ersten Anzeichen treten oft während der Schwangerschaft oder innerhalb der ersten Monate nach der Geburt auf. Sie können bis zu einem Jahr nach der Geburt entstehen.
Die Symptome gleichen denen einer Depression. Hinzu kommt, dass die Mutter ihrem Kind gegenüber ambivalente Gefühle hat. Sie spürt keine Verbindung zum Kind und hat den Eindruck, dass sie ihr Kind nicht richtig lieben kann. Über diesen Zustand fühlt sie sich schuldig und sie hat Angst in ihrer Mutterrolle zu versagen.
Die typischen Symptome sind:
Versagensängste
2. Hat die Wochenbettdepression Auswirkungen auf das Kind?
Ja, eine anhaltende Depression der Mutter kann Auswirkungen auf das Kind und die entstehende Beziehung zwischen Mutter und Kind haben. Das hängt damit zusammen, dass die Symptome sich auf das Verhalten und den Umgang mit dem Kind auswirken. Zum Beispiel reagieren Betroffene häufig verlangsamt auf die Signale des Kindes und zeigen wenig emotionalen Ausdruck. Antriebslosigkeit, Scham und das Gefühl nicht gut für das Kind zu sein, führen zum Rückzug. Sie spielen weniger mit dem Kind, die tägliche Pflege und das Beruhigen des Kindes fällt ihnen schwer.
Im Extremfall kann sich aus dem veränderten Umgang eine sogenannte Regulationsstörung entwickeln. Diese zeigt sich in Schlafstörungen, komplizierten Füttersituationen oder exzessiven Schreien.
3. Muss eine Wochenbettdepression behandelt werden?
Für ihr eigenes Wohl und für eine gesunde Entwicklung des Kindes ist es wichtig, dass die Mütter unterstützt und begleitet werden. Eine postpartale Depression geht in der Regel nicht von alleine weg. Wie die Mütter sind auch viele Angehörige überfordert und hoffen, dass sich der Zustand von alleine verbessert. Ein Kreislauf, der möglichst früh unterbrochen werden muss.
Ein erster Schritt kann ein entlastendes Gespräch sein. Professionelle Ansprechpartner für Betroffene und Angehörige sind die Hebamme/Wochenbettbegleiterin, ein Arzt/eine Ärztin oder ein/e Psychotherapeut/in. Gute Anlaufstellen sind auch Eltern-Kind-Beratungszentren oder geleitete Selbsthilfegruppen. Zudem sollte die Mutter möglichst schnell im Alltag mit dem Kind entlastet werden.